Viele Menschen in Kenia sind unzufrieden. Die Kommunikation und die Maßnahmen während der Corona-Pandemie haben auf Unverständnis gestoßen. Die Bevölkerung fühlt sich von der Regierung im Stich gelassen. Nicht nur durch die wirtschaftlichen Schäden der Pandemie, sondern auch durch die Folgen der lang anhaltenden Dürre.
In wenigen Monaten finden neue Parlaments- und Präsidentschaftswahlen statt. Der noch aktuelle Präsident Uhuru Kenyatta versuchte sich an einer Verfassungsänderung. Diese wurde vom Obersten Gericht Kenias als verfassungswidrig erklärt und abgelehnt. Befürworter sprechen von einer Machtverteilung und mehr Frieden im politischem System. Gegner empfinden die Änderungen als einen Versuch der Machterhaltung des derzeitigen Präsidenten. Dieser darf sich nach seiner aktuell zweiten Amtszeit nicht erneuert zur Wahl stellen.
Wahlen in Kenia sind zu einem immer wiederkehrenden Unglück geworden. Jedes Mal kommt es zu gewalttätigen Ausschreitungen und Todesfällen. Daher sehen wir den nächsten Monaten etwas angespannt entgegen.