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Erster Eindruck von Franzi und Yannis

Die zwei Frewilligen Franzi und Yannis haben nach drei Wochen ihrer Freiwilligenarbeit einen ersten Bericht verfasst: Viel Spaß beim Lesen:

Erste Eindrücke

Das Land ist heiß und bedeckt von einer dicken roten Staubschicht. Wo wir hingehen werden wir mit einem breiten Laecheln begrüßt und es wird laut “Mzungu” gerufen. Kenia hat uns völlig für sich eingenommen.

Als wir vor drei Wochen in Nairobi ankamen, war es bereits spät in der Nacht. Unser Flieger hatte mehrere Stunden Verspätung und wir hatten keine Möglichkeit gehabt, Bescheid zu geben, doch als wir nach einer langen Pass- und Gepäckkontrolle aus dem Flughafen traten, empfing uns Josephine, unsere kenianische Kontaktperson und second director von Jiamini, mit einem freundlichen Lächeln und half uns sogleich das Gepäck zu verladen.

Da es bereits spät war, nahm uns Josephine für die erste Nacht mit zu sich nach Hause. Sie lebt mit ihren fünf Kindern und ihrem Mann zusammen in einer kleinen Wohnung am Stadtrand von Thika. Wie viele Wohnungen hier in Kenia ist sie von einer Mauer mit großem Tor umgeben. Ein Wachmann sorgt im Bezirk dafür, dass nur Einwohner ein und aus gehen und es zu keinen Überfällen in der Nacht kommt, obwohl Thika an für sich einen Ruf von einer sehr friedlichen Stadt hat.

Als wir bei Josephine ankamen, war es bereits zwei Uhr nachts. Josephine erzählte uns, dass sie nun seit 24 Stunden wach sei, denn am Tag gebe es in ihrem Bezirk kein fließend Wasser und sie hatte vergangene Nacht die Wäsche ihrer Kinder waschen müssen. Wir fühlten uns deswegen ein bisschen schlecht, aber sie winkte nur ab, meinte das wäre normal und verschwand für einen kurzen Moment in der Küche um gleich darauf mit einem Topf roter Bohnen und einem Teller Chapati (kenanisches Fladenbrot) wieder zu kommen, denn gemeinsam zu essen ist das oberste Gebot der kenanischen Gastfreundschaft und das konnten wir nicht ablehnen (und sollte man auch nicht, denn das Essen ist gut ).

Am nächsten Tag zeigte uns Josephine die Stadt, oder “Thika Town”, wie sie uns lachend erklärte, denn Thika war so klein, dass man kaum von einer Stadt reden konnte (trotz offizieller Zahl von 100.000 Einwohnern!). Abgesehen von der Größe hat Thika alles, was man so zum Leben braucht. Im Zentrum reiht sich ein Geschäft an das andere, es gibt Kleidung, Hifi Shops, Mobile Shops, Werkstätten aller Art und viele Obst- und Gemüsehändler, die ihre Ware auf dem Bürgersteig, also quasi in zweiter Reihe anbieten. In Thika herrscht also ein reges Treiben, ein netter Mix aus modern und unkompliziert unkonventionell. So führte unsere erste Stadttour schon dazu, dass wir einen Hunger nach dem kenianischen Leben und Abenteuer bekamen, den wir bis heute noch nicht Stillen konnten, denn wir erleben täglich mehr davon und wir können einfach nicht genug davon bekommen.

Josephines Haus war nur eine Bleibe fuer die erste Nacht auf Grund unseres späten Fluges. Unsere eigentliche Unterkunft, so stellte sich am Nachmittag heraus, befand sich in einem Stadtteil von Thika, das sich Section 9 nannte. Hier leben vor allem reiche Kenianer (und Inder), was sich unschwer an den großen Grundstücken und den noch größeren Sicherheitssystemen erkennen lässt. Auch Wasser fließt hier genügend. In unserer kleinen Dreizimmerwohnung, die wir mit vier anderen Freiwilligen und einer kenansichen Hostmum teilen werden, wird es uns in unserer Zeit hier an nichts fehlen. Wir haben eine Dusche mit heißem Wasser und andere Annehmlichkeiten, wie Strom rund um die Uhr, eine Mikrowelle, einen Toaster und Gasofen. Was in Deutschland als Standardausruestung zählt, ist hier Kenia keinesfalls selbstverständlich. Natürlich, hätten wir die selbe Wohnung in Deutschland betreten, hätten wir sie wohl als einfach und funktional bezeichnet, in Kenia zeugt sie jedoch von Luxus und Wohlhaben, das ist uns sehr wohl bewusst. Das beste war jedoch der freundlichen Empfang unserer Housemum (Beth, 24 Jahre). Wir fühlten uns sofort Zuhause J.

 

Erster Tag im Projekt Kiandutu

Ganz Kenia liegt unter einer dicken roten Staubschicht begraben. Während mit viel Mühe und Aufwand versucht wird den Staub aus den Innenstädten fernzuhalten, gehört er in den aermeren Gebiete schlicht weg zum Leben dazu. Besonders die Slums sind davon stark geprägt. Betritt man die Slums, ist es als betrete man eine Wüste, in die notdürfig kleine Holzbaracken gezimmert wurden. Es gibt kein Abwassersystem und keine Müllentsorgung, alles geschieht hier auf den staubigen Pfaden. Dass Menschen hier leben können ist für uns, als frisch eingeflogene Europäer, schwer zu glauben. Die Armut ist so groß und so erschreckend, dass man es kaum in Worte fassen kann. Noch schwerer zu glauben ist, dass die Slums die größten Teile einer Stadt ausmachen. Kiandutu, das Slum in Thika, in dem wir mit Jiamini arbeiten werden, umfasst alleine bereits 30.000 Bewohner. Und das ist nur eines von vielen in Kenia. In Thika gibt es unseres Wissens nach zwei Slums.

Weil die Slums als sehr gefährlich gelten, holt uns Stano, einer unserer kenianischen Jiaminimitarbeiter von einem sicheren Ort ab. Er ist 22 Jahre alt, als Waisenjunge in Kiandutu aufgewachsen und hat ein großes Herz für Kinder, sowie ein gutes Händchen für Organisation, was ihn für unser Projekt perfekt macht. Mit ihm an der Seite ist ist es uns möglich das Slum zu betreten und zu verlassen, ohne dass uns auch nur einer schief ansieht. Ohne ihn wäre eine Arbeit hier nicht möglich.

An unserem ersten Tag im Projekt werden wir zuerst in das größere Jiamini Center geführt, das aus einem Raum mit Toilette und Küche und kleinem Nebenraum besteht, danach in ein von Jiamini zusätzlich gemietetes Zimmer. Sie haben das große Glück zu den wenigen aus Stein gebauten Räumen zu gehören. Sie bieten genügend Schutz und Ruhe für die Kinder und bilden damit einen guten Ort, an dem die Kinder lernen und spielen können.

Bei unserer Ankunft werden die Kinder gerade von einem Pfarrer unterrichtet und wir setzten uns erst einmal still mit dazu, um nicht zu stören, doch natürlich wanderten immer wieder die Blicke in unsere Richtung, denn Weiße gibt es in Thika nicht so viele und schon gar nicht so weit weg vom Zentrum. Genauso neugierig, wie uns die Kinder musterten, genauso neugierig waren wir auch auf sie. Es waren insgesamt neun Kinder, alle unterschiedlichen Alters, angefangen von Derik (ca. 4 Jahre) bis Brayan (ca. 12 Jahre). Vier Jungs, fünf Mädchen. Einige von ihnen sind Geschwister. Im Gegensatz zu den restlichen Kindern, die wir im Slum gesehen hatten, sahen die Jiaminikinder gepflegter aus. Dahinter steckte jedoch das große Engagement der Betreuer, wie wir wussten, denn alle neun Kinder waren Waisen, die von Familien aufgenommen wurden, die selbst nicht viel zum Leben haben.

Kaum war die Bibelstunde vorueber, wurden wir herzlich begrüßt. Erst mit einer kleinen Rede eines der älteren Kinder auf englisch, dann mit einem Tanz von zwei Schwestern. Wir versuchten uns darauf hin auf Kisuaheli vorzustellen. Wir wussten, dass die meisten Kinder noch kein englich sprachen. Doch damit waren wir wohl gleich auf, denn unser Kisuaheli war so schlecht, dass uns erst alle mit großen Augen ansahen und dann in Lachen ausbrachen. Aber zum Glück ist Sprache in den meisten Fällen nicht so wichtig und so kommunizierten wir erst noch ein wenig schüchtern mit Händen und Füßen, spätesten aber nach einer Runde “If you’re happy and you know it, clap your hands” und einer Runde “Head and sholders knees and toes” war der Damm gebrochen und die Kinder sprangen freudig um uns herum und eiferten darum unsere weiße Haut anzufassen und unser Haar zu befühlen, das so anders war als ihres.

Danach gings in ein kleines lokales Restaurant im Slum, ein sogenanntes Hotel. Die Kinder leben ja alle mit einem Erziehungsberechtigten im Slum, das sind meistens Tanten oder Grosseltern. Diese werden unterstützt, indem die Kinder drei Mahlzeiten am Tag in kleinen Restaurants einnehmen können. Da gibts, Tee, Reis und Bohnen und viel Chapati. Diese Unterstützung ist sehr wichtig, da die Guardians, die die Kinder aufgenommen haben, oft selbst nur sehr wenig haben und meistens noch ein paar andere Mäuler zu stopfen. Wir selbst dürfen in diesen Hotels nicht essen und trinken, da unsere Körper das wahrscheinlich nicht vertragen würden. Wasser müssen wir im Supermarkt kaufen. Die Kinder allerdings haben einen großen Appetit. Selten haben wir einen Vierjährigen so schnell eine riesen Portion verdrücken sehen, wie es Derik tut! Danach waren wir Teil des Sportprogramms, spielten zum Abschluss stundenlang Fussball und hatten eine tolle Zeit mit den Kids, während wir das Projekt kennenlernten.

 

Taegliche Arbeit

Im Projekt laufen die Dinge sehr gut. Während in vielen Haushalten und in der Schule oft noch die Prügelstrafe praktiziert wird, sind die Methoden hier sehr pädagogisch und modern. Im Moment arbeiten vier kenianische Volunteers für Jiamini, im November werden es sechs, da die Kids dann auch zu einem Nachmittagsprogramm ins Jiamini Center kommen koennen, da die Ferienzeit begonnen hat, die bis Januar geht. Stano leitet im Moment das Projekt hier unten, reicht Kostenkalkulationen bei den Direktoren ein, die diese dann absegnen, und erhält das Geld von einem Finanzarbeiter hier in Thika, das er zweckgebunden einsetzt. Die Organisation ist sehr lobenswert und man hat das Gefühl, dass alles Geld bestmöglich genutzt wird! Wir haben einen guten Einblick in die Organisation und Verwaltung bekommen, was alles sehr bürokratisch ablaufen muss, um die Organisation vollkommen sauber zu führen. Obwohl Stano erst anfang 20 ist, macht er das hervorragend. Wohl soll er bald Vollzeit für Jiamini arbeiten, wir finden das toll! Er ist selbst im Kiandutu Slum in Thika aufgewachsen und genießt hier großes Ansehen. Er ist es auch, der uns tagsüber durchs Slum begleitet und abends vor der Dunkelheit wieder nach Hause bringt. Auch David und Mackson, die beiden anderen Volunteers, die wir bisher kennengelernt haben, bringen sich toll ein.

Die Jungs arbeiten super mit den Kindern und haben ein gut durchgeplantes Programm. Samstag früh geht es los mit Frühstück, Religionsunterricht, Wochenrückblick und Zähne putzen, danach gibts Mittagessen und oft eine freie Stunde für Dinge wie Malen, Projekte etc…. Nachmittags und Sonntags, nachdem die Kids manchmal mit den Guardians in die Kirche gehen, gibt es ein großes Sportangebot. Hier macht David mit den Kindern Warm Up, Akrobatik und Kräftigung. Später gibt es verschiedene Stationen, an denen dann Boule, Frisbee, Seilhüpfen etc stattfindet, bevor es mit einem großen, ein bis zweistündigem Fußballspiel weitergeht. Das klingt sehr übersichtlich, allerdings ist das Sportgelände eine große, verbrannte Wiese mit sehr viel Müll und Tierexkrementen, und es ist in Sichtweite des Slums, was wiederum heisst, dass ca. 20 bis 80  Kinder zusätzlich teilnehmen wollen, was wir versuchen, möglich zu machen. Allen Kindern fehlt es an Kleidung, und Schuhen. Den Kids unseres Projekts konnten wir Sportkleidung mitbringen, sowie ein paar gebrauchte Schuhe und Spiele, wie z.B. 2 Slacklines, die die Betreuer super angenommen haben und immer wieder begeistert aufbauen. Oft sind die Emotionen der Kenianer allerdings noch ein wenig schwer zu durchschauen, aber wir werden besser darin! Die Arbeit macht super viel Spaß und die Kinder freuen sich sehr. Man merkt, dass ihnen sehr viel Zuneigung fehlt, sie sind zwischen 4 und 12 Jahren alt und sind zum Glück schon eine kleine Gemeinschaft, obwohl das Projekt Jiamini im Kiandutu Slum in dieser Form ja erst seit September existiert! Das ist eine große Leistung der Jiamini Familie!

 

Erste Hilfe Kurs und Ausflug zu 14 Falls

Dieses Wochenende haben wir am Samstag einen kleinen Erste Hilfe Kurs mit den Kindern gemacht. Sie haben sehr konzentriert über Desinfektion, Selbstschutz und Unfälle gelernt und vorbildlich Wunden behandelt und verbunden. Wir waren begeistert von ihrer Begeisterung und ihrer Konzentration und auch die Betreuer haben das Erste Hilfe Pack am selben Tag noch benutzt! Kleine Wunden wurden wie in einem Rollenspiel aufgezeichnet und hauptsächlich von den ältern Kindern dann vorbildlich verarztet. Wir hatten mindestens genauso viel Spass wie die Kinder, haben aber auch das Gefühl, dass die Betreuer einiges gelernt haben. Sehr schön ist, dass alle Dinge, die gelernt werden, von Stano, David und Mackson immer wieder aufgegriffen werden, sodass die Kinder sich daran erinnern. So waren wir letzte Woche auf einer großen Handwash Day Veranstaltung, auf der über das Händewaschen aufgeklärt wurde. Danach durfte es jedes Kind üben und wiederholen, was es gelernt hatte. Zwar muss man zugeben, dass es oft nur schwer möglich ist, die Standards in Sachen Händewaschen und Zähne putzen zu erreichen, allerdings sind die Kids auf einem guten Weg. Im Center wird nach dem Essen der Reihe nach ausführlich Zähne geputzt. Wir sind uns nicht ganz sicher, ob die Kinder auch zu Hause eigene Zahnbürsten haben und benutzen, wollen das allerdings bald herausfinden!

Am Sonntag konnten wir dann von Spendengeldern einen kleinen Ausflug machen, und zwar waren die 9 Kinder aus Kiandutu und die 5 Kinder aus Kiganjo dabei, die dort mit einer Gastmutter leben. Schwuppsdiwupps waren alle in einem kleinen Van verpackt und wir sind zu naheliegenden Wasserfällen gefahren, mit Vesper und Spielsachen im Gepäck. Die Betreuer hatten sich das für die Kids gewünscht, da viele noch nie über die Stadtgrenzen hinaus gekommen sind. Wir hatten eine wundervolle Zeit! Alle sind zum ersten Mal in einem kleinen Holzboot über einen Fluss gefahren, haben sich sehr gefreut und unglaublich faszinierte Gesichter gemacht. Nach einem langen und anstrengenden Tag am Wasser fuhren wir alle sehr erschöpft nach Hause!!!

 

Ausblick

… noch haben wir 6 ereignisreiche Wochen vor uns J. Wir beginnen gerade damit, ein wirklicher Teil der Jiamini Familie in Thika zu werden und können bald hoffentlich von weiteren tollen Eindrücken berichten!

 

Zusatz: Schule in Kenia

Da wir jetzt, waehrend der Schulzeit, nur am Wochenende mit Jiamini gearbeitet haben, hatten wir unter der Woche Zeit, eine Schule zu besuchen. In nun fast drei Wochen haben wir hier die verschiedensten Eindrücke gesammelt. Diese waren bezüglich der Schüler hauptsächlich positiv, bezüglich der Lehrer leider größtenteils negativ. Leider war es für uns nur sehr schwer möglich, geregelt zu unterrichten. Wir führen das darauf zurück, dass die Schüler, wenn wir mit ihnen alleine sind, wissen, dass wir sie, im Gegensatz zu ihren Lehrern, nicht durch Schläge bestrafen werden. Außerdem besteht ein Großteil des Unterrichts darin, dass die Schüler im Chor sprechen und auf Nachfragen die Worte des Lehrers wiederholen. Offener Unterricht mit Nachfragen und Beitrage der Schüler gestaltete sich schwierig, und wenn jemand für Aufgaben ausgewählt werden sollte, gab es sehr schnell Chaos, aber ich glaube hauptsächlich deshalb, weil alle vor Begeisterung nur so platzten, und für sie ein solcher Unterricht sehr ungewöhnlich war. Eigentlich ist die Prügelstrafe in Kenia auch seit Jahren verboten, wird aber in vielen Schulen noch eingesetzt. Weinende Kinder direkt neben dir, die von der Lehrerin festgehalten werden, weil sie noch nicht alle Schläge hinter sich hatten, waren für uns nur sehr schwer zu ertragen. Als ich eine Lehrerin darauf ansprach, zitierte sie die Bibel und behauptete, die Kinder würden sie trotzdem dafür lieben. Außerdem fand sie unsere Methoden, für Ordnung zu sorgen, lächerlich und sagte, das funktioniere nicht.

Hoffnung gab uns, dass wir Berichte von anderen Schulen gehört haben, die positiveres berichten. Auch bezüglich der Motivation der Lehrer. Unsere Lehrer verbringen gefühlte 5 Stunden im Lehrerzimmer am Tag, wobei sie ca. 3 Stunden unterrichteten. Kenianische Schüler verbringen sehr viel Zeit in den Klassenzimmern allein. Oft bekommen sie von Lehrern, die im Lehrerzimmer sitzen, Aufträge über ihre Klassensprecher. Wenn gepetzt wird, dass jemand laut ist und schlecht arbeitet, wird dieser ins Lehrerzimmer zitiert und bekommt auf die Finger. Schüler mit schlechten Noten mussten einmal vor dem Büro der Schulleiterin warten, um sich Schläge abzuholen. Auch wird unter den Lehrern nur sehr wenig kommuniziert, auch mit uns. Kaum einer will uns in seine Klasse mitnehmen, obwohl sie immer sehr froh sind, wenn wir dann doch da sind, den dann nehmen sie sich meistens frei. Für uns bisher undurchschaubar. Im Lehrerzimmer herrscht auch eine sehr große Gemütlichkeit, was für uns Europäer als unglaubliche Langeweile interpretiert wird. Hier sind die Unterschiede sehr groß!

Positiv waren die Interaktionen mit den Schülern, die größtenteils sehr freundlich und interessiert sind. Trotz allem hat uns auch ihre Fähigkeit, eigenständig zu arbeiten, beeindruckt, obwohl leider sehr viel in Schemata gearbeitet wird und die Fähigkeit, Dinge zu kombinieren und logisch zu denken zu kurz kommt. Trotzdem hatten wir viele Stunden, die vor allem Franzi mit Tanzen, Turnen und Singen verbracht hat, bei denen die Schüler mit vollem Tatendrang mitgemacht haben. Unter anderem bei Basketball und Volleyball. Auch haben wir mit ca. 40 Schülern einen Erste Hilfe Kurs durchgeführt und die Abschlussklasse 8 vor ihren Examen beim Lernen unterstützt. Auch die ganz kleinen freuen sich sehr darueber, wenn man mit ihnen malt und singt.  Sie sind erst 4 bis 6 Jahre alt und lernen hauptsächlich durch Lieder und Nachsagen von Worten. Man muss hier anmerken, dass sie ab der ersten Klasse mit Kisuahili und Englisch zwei Fremdsprachen lernen, den oft sprechen sie davor nur die Sprache ihres Stammes, hier größtenteils Kikuyu! Auch das Niveau der Abschlussklasse in Mathematik war beeindruckend. Zum Teil haben wir den richtigen Unterricht auch nicht mitbekommen, da zum Schuljahresende nur noch wiederholt wird.

Hier könnte man ewig weiterberichten! Trotz allem sind wir sehr froh, die Wochen in einer Schule verbracht zu haben. Wir konnten viel über uns lernen und haben viele Erfahrungen mitnehmen können. Hoffentlich konnten wir auch den Schülern den ein oder anderen freudigen Moment bereiten!!!

 

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